Wenn mehrere Familienmitglieder ein Haus erben, treffen oft unterschiedliche Interessen und Emotionen aufeinander. In der Erbengemeinschaft sind einstimmige Entscheidungen nötig – ein einzelner Miterbe kann den Verkauf blockieren. Das führt häufig zu Konflikten, die den Familienfrieden belasten und den Nachlasswert schmälern.
Teilung des Erbes: Unterschiedliche Interessen und Herausforderungen
In vielen Erbengemeinschaften verfolgen die Beteiligten unterschiedliche Ziele. Während ein Erbe das elterliche Heim als Erinnerungsstück erhalten möchte, ist es für einen anderen wichtig, zügig Kapital aus einem Verkauf zu generieren. Oftmals sind auch lang bestehende Familienstreitigkeiten ein Thema. „Einigkeit ist hierbei essenziell, da ohne diese eine Blockade entstehen kann, welche die Nutzung oder den Verkauf der Immobilie über Jahre verhindert“, erklärt Rainer Weihrauch, Geschäftsführer von W&F Wohnfinanz GmbH in Nackenheim.
Mögliche Lösungsansätze: Ausgleichszahlungen und Verkaufsoptionen
Es gibt verschiedene Ansätze, um festgefahrene Situationen zu lösen:
- Ausgleichszahlung an Erben: Ein Miterbe kauft die Immobilie und zahlt die anderen aus. So bleibt das Haus in der Familie, und die anderen Beteiligten erhalten ihren Erbteil in bar.
- Gemeinschaftlicher Verkauf: Die Erbengemeinschaft entscheidet sich für einen gemeinsamen Verkauf auf dem freien Markt, was meist einen besseren Erlös verspricht als eine Auktion. Der Erlös wird entsprechend der Erbanteile verteilt.
- Teilungsversteigerung: In besonders verfahrenen Situationen kann eine Teilungsversteigerung beim Amtsgericht in Mainz beantragt werden, bei der das Haus zwangsversteigert wird. „Dies führt oft zu einem Verkaufspreis unter Marktwert und sollte als letzte Option betrachtet werden“, warnt Weihrauch.
- Verkauf von Erbanteilen: Ein Erbe kann seinen Anteil auch extern verkaufen. Die anderen Erben haben dann das Recht, diesen Anteil vorrangig zu erwerben, um zu verhindern, dass eine fremde Person Teil der Erbengemeinschaft wird.
Die Rolle eines Maklers: Entlastung und Objektivität
Ein versierter Makler kann in emotional aufgeladenen und rechtlich komplexen Situationen eine große Hilfe sein. „Er agiert als neutraler Vermittler, bestimmt den realistischen Wert des Objekts und kümmert sich um die Abwicklung von Besichtigungen und Notarterminen“, so Weihrauch.
Gemeinsam zum Ziel: Der Weg zu einem erfolgreichen Immobilienverkauf
Ein erfolgreicher Verkauf einer Immobilie in einer Erbengemeinschaft setzt eine offene Kommunikation voraus. „Es ist ratsam, frühzeitig das weitere Vorgehen zu planen und professionellen Rat einzuholen, um Konflikte zu vermeiden“, empfiehlt Weihrauch. Zudem sind steuerliche Aspekte zu beachten: Ein vererbtes Haus bleibt nur dann steuerfrei, wenn es über zehn Jahre selbst genutzt wurde. Andernfalls können Erbschaft- oder Einkommensteuer anfallen. Eine frühzeitige steuerliche Beratung ist daher unerlässlich.
Stehen Sie vor der Herausforderung eines Immobilienverkaufs in einer Erbengemeinschaft im Raum Mainz und suchen nach einer Lösung, die alle Interessen berücksichtigt? Wir unterstützen Sie mit neutraler, transparenter und erfahrener Beratung, um eine gerechte Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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